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Am vergangenen Samstag, vor dem dritten Advent, fand in diesem Jahr das inzwischen sechste Siegener Weihnachtssingen statt. Das Leimbachstadion erstrahlte in einem festlichen Glanz, der die Herzen der Besucherinnen und Besucher im wahrsten Sinne des Wortes erwärmte. Die traditionellen Flutlichter waren gedimmt, und anstelle des üblichen grellen Stadionlichts tauchten zahlreiche Kerzen und prasselnde Feuer die gut gefüllte Tribüne in ein sanftes, weihnachtliches Licht. Um 16.30 Uhr klangen traditionell die Kirchenglocken aus den Lautsprechern und läuteten die Veranstaltung buchstäblich ein.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Organisatoren, den ersten Vorsitzenden der Sportfreunde Siegen (SFS), Roland Schöler und Jens Brakensiek von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Siegen-Olpe-Wittgenstein (ACK), betrat Bürgermeister Steffen Mues die festlich geschmückte Bühne.In seiner Ansprache erinnerte er an die historischen Ereignisse des ersten schweren Luftangriffs der Alliierten am 16. Dezember 1944. Auf den Tag genau vor 79 Jahren wurden dabei große Teile der Siegener Altstadt komplett zerstört, 348 Menschen verloren ihr Leben.

Mues unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung als Trägerin einer wichtigen Botschaft des Advents, die über die festliche Atmosphäre hinausreiche. Im Fokus stünden Frieden und Liebe, die in der Vorweihnachtszeit eine besonders große Bedeutung hätten.

Mike Flender, Stadionsprecher der SFS, führte die Besucherinnen und Besucher durch den weiteren Abend. Begleitet von der Brassband der Freien Evangelischen Gemeinde Siegen-Geisweid, sangen Roland Nöh, David Barth und die begeisterten Gäste die schönsten Weihnachtsmelodien. Nach den ersten Liedern betrat Steffen Mues erneut die Bühne und las die Weihnachtsgeschichte vor. Die Wortkünstlerin Sarah-Marie trug im Anschluss berührende Poetry-Beiträge über Hoffnung und Dankbarkeit vor. „Weihnachten in 90 Sekunden“ lautete der Beitrag von Markus Püttmann, dem Pastor der katholischen Hochschulgemeinde Siegen (KHG), der wortwitzig von eiligen, statt heiligen Weihnachten sprach. Er appellierte an die Zuhörenden ihre Herzen in der Adventszeit für die Begegnung mit Menschen zu öffnen.

In der anschließenden 20-minütigen Pause sorgten die Sportfreunde mit duftendem Punsch, gegrillten Würstchen und frisch gebackenen Crêpes für das leibliche Wohl ihrer Gäste. In der zweiten Halbzeit kam das Stadion in den Genuss einer Kostprobe des Theaterstücks „Die Bremer Stadtmusikanten“, einer Eigenproduktion des Apollo Theaters Siegen. Die Gruppe führte ein heiteres Weihnachtsmedley auf. Die Sportfreunde-Jugend präsentierte, wie schon im letzten Jahr, Gedichte. Als die winterliche Kälte allmählich spürbar wurde, verabschiedeten Roland Schöler und Jens Brakensiek ihre Gäste. Nach dem Weihnachtssegen wurde noch gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ angestimmt, bevor sich die adventlich gesinnten Besucher auf den Heimweg machten.

Helene Lobpreis